Alles über Rapeplay

Was genau versteht man denn jetzt unter Rapeplay? Warum ist das gefährlich und seit wann ist das ein Trend unter jungen Erwachsenen?

BB

von Bell Bennett

5 Minuten Lesezeit

Alles über Rapeplay

Rapeplay (aus den englischen Wörtern „rape“ = Vergewaltigung und „play“ = Spiel zusammengesetzt) ist der Begriff für eine von vielen BDSM Spielarten. Wie der Name schon vermuten lässt, geht es hier darum, zur sexuellen Befriedigung eine Vergewaltigungsszene nachzustellen. Vielen Menschen widerstrebt vermutlich allein schon der Gedanke daran und die Vorstellung, dass andere solche Sexpraktiken genießen, hinterlässt häufig ein ungutes Gefühl. Wir empfehlen Menschen, die in Ihrem Leben selbst Opfer sexueller Gewalt wurden, diesen Artikel im Eigeninteresse besser nicht zu lesen. Vergewaltigungsfantasien sind im Zusammenhang mit Rollenspielen nicht wirklich neu. Rape BDSM oder Rape SM sind Leuten aus der Fetisch-Szene oft bestens bekannt. Wie bei den meisten Fetischen geht es bei Rapeplay um die Lust an der Unterwerfung und den Reiz des Machtgefühls bzw. des Dominierens. Momentan erregt Rapeplay die Gemüter mehr als sonst, weil es in verschiedenen Social-Media-Plattformen zum Thema wurde. Zeit also, die Hintergründe genauer zu betrachten. 

Mehr über BDSM

Was ist Rapeplay

Das BDSM Rollenspiel Rapeplay bringt einen dominanten und einen unterwürfigen Partner zusammen, um eine gemeinsame, als besonders erregend betrachtete Fantasie auszuleben. Hier gilt es allerdings gleich zu betonen, dass es sich dabei tatsächlich um ein Spiel handelt, auch wenn dies sonderbar erscheinen mag. Voraussetzung für SM Rollenspiele ist immer das deutliche Einverständnis beider Beteiligten. Rapeplay hat also mit einer echten Vergewaltigung und der damit oft einhergehenden Brutalität wider Willen nichts gemein. Das „Rollenspiel Unterwerfung“ kennt einige Sub-Varianten, wie zum Beispiel das kidnap roleplay genauer gesagt Kidnapping Rollenspiel, welches eine Entführung nachahmt. 

Devote Frau beim Rapeplay

Rollenverteilung im Rapeplay

Für alle im BDSM Bereich anzusiedelnden Sexpraktiken ist gegenseitiges Vertrauen die unerlässliche Basis. Ebenfalls üblich für sexuelle Sadomaso Spielarten ist die Vereinbarung eines Code- oder Stoppwortes. Der Sinn dahinter ist folgender: Sobald einer der beiden Akteure das festgelegte Wort ausspricht, hat der andere sein Tun umgehend zu beenden. Nur wenn beides existiert, also hundertprozentiges Vertrauen und ein Stoppwort, kann das Rapeplay zum Vergnügen werden.

Die Rollenverteilung bei Vergewaltigungsspielen sieht übrigens überwiegend so aus, dass der Mann den dominierenden Part, also den des Vergewaltigers, spielt und die Frau in der unterwürfigen Rolle ist. Eher selten trifft man auf Sexualpartner, die diese Rollen tauschen, auch diese Kombination gibt es jedoch.

Unterschied zwischen Stoppwort und Slowwort

Häufigkeit von Rapeplay

Offenbar ist Rapeplay gar kein so seltener geheimer Sexwunsch, wie Sie vielleicht denken. Tatsächlich gehen zahlreiche Menschen diese Fantasie. Doch die meisten Menschen behalten diesen Wunsch für sich. Das liegt unter anderem daran, dass sich viele selbst für diese Fantasie verurteilen. Daher findet man auch bei BDSM-Praktizierenden nur entsprechend wenige Leute, die ihn tatsächlich ausleben. 

Rapeplay kann und sollte generell ausschließlich in privaten Räumen oder SM Clubs stattfinden. Die Gefahr der Verwechslung mit einer realen Vergewaltigung beim Spiel in der Öffentlichkeit ist einfach zu groß. Wobei viele Rape player die typische Szene, in der die Frau vom Mann auf dem Parkplatz oder nachts im Park überwältigt wird, besonders anregend empfinden.

Rapeplay - die sensible Fantasie

Nackte Frau beim Rapeplay mit roten Fesseln

Der besondere Reiz beim Rapeplay liegt in der körperlichen Auseinandersetzung zwischen „Täter” und „Opfer”. Der Dominante (Dom) fixiert die Unterwürfige (Sub) mit seinem Körper oder mit Fesseln. Oft findet Rapeplay daher in Kombination mit Bondage statt. Paare, die dieser sexuellen Neigung nachgeben, sprechen von dem Gefühle der totalen Allmacht beziehungsweise der absoluten Ohnmacht, welches sie so stark erregt. Wer diese Form des Rollenspiels ausprobieren möchte, sollte sich langsam an deren Umsetzung herantasten und nicht gleich alles auf eine Karte setzen. Denn zwischen der Fantasie und dem tatsächlichen Erleben dessen, was man sich ausgemalt hat, kann ein himmelweiter Unterschied liegen. 

Sie sollten deshalb lieber mit einzelnen Teilszenen des imaginären Gesamt-Drehbuchs starten – sicher ist sicher. Vielleicht empfinden Sie oder Ihre Partnerin die Inszenierung des geheimen Wunsches ja doch nicht als so angenehm, wie gedacht. Auch wenn Sie vorher noch nie mit jemandem über Ihre Wünsche gesprochen haben, sollten Sie sich langsam herantasten und eine Trigger-Warnung abgeben. Rapeplay ist ein durchaus übliches, aber gleichermaßen sensibles Thema. Überfordern Sie Ihr Gegenüber also besser nicht. 

Gut zu wissen: Für Escort Damen kommt das Rapeplay übrigens nicht infrage, denn sie unterwerfen sich ihren Kunden nicht. Herren, die hingegen dominiert werden möchten, finden für verschiedene Vorlieben in aller Regel auch die passende Fetisch-Lady im Escortservice.

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