Der klassische Spanner oder bewusstes Zusehen beim Sex?

Entdecke die Welt des Voyeurismus und Cuckolding: Beobachtung von Menschen beim Sex, ob heimlich als Voyeur oder als Teil des aufregenden Cuckold-Fetischs.

BB

von Bell Bennett

9 Minuten Lesezeit

Der klassische Spanner oder bewusstes Zusehen beim Sex?

Während der Begriff Voyeurismus allgemein bekannt ist, schaut man bei der Erwähnung von Cuckolding vermehrt in fragende Gesichter. Was beide Begriffe eigentlich bedeuten und wie sie sich voneinander unterscheiden, haben wir einmal genau unter die Lupe genommen. 

Beim Voyeurismus heimlich eine Frau bespannen

Definition Voyeurismus

Die Voyeurismus Definition variiert je nach ausgesuchter Quelle ein wenig. Beim Voyeurismus beobachtet der Voyeur im Allgemeinen andere Menschen und deren Genitalien. Das Entkleiden und Umziehen sowie sexuelle Handlungen ziehen demnach die Blicke des Voyeurs auf sich. Die Masturbation während oder kurz nach dem Beobachten gehört in der Regel zum voyeuristischen Akt dazu. Wichtig zu erwähnen ist zudem, dass den beobachteten Personen stets nicht bewusst ist, dass sie beobachtet werden. Im Volksmund wird der Voyeur auch als Spanner bezeichnet. Umkleidekabinen, FKK-Bereiche und Fenster von privaten Haushalten sind Orte, an denen der Voyeur seine Opfer sucht. Das Wort stammt aus dem Französischen voir, was Sehen bedeutet. Voyeurismus ist übrigens in Deutschland nicht strafbar. Problematisch ist es nur, wenn Fotos oder Videos aufgenommen werden, denn hier werden die Bildrechte verletzt. Wer also nicht heimlich beobachtet werden möchte, der sorgt besser für einen ausreichenden Sichtschutz.

Was erregt den Voyeur?

Sowohl das heimliche Betrachten der Nacktheit anderer Menschen als auch das Beobachten des Geschlechtsaktes erregen den Voyeur. Hierbei gibt es natürlich unterschiedliche Begebenheiten. Wichtig ist jedoch, dass die Personen, die beobachtet werden, dies nicht wissen und auch nicht mitbekommen. Wüssten alle Beteiligten voneinander, so lautete die Bezeichnung Candaulismus.

Hierbei handelt es sich jedoch um etwas völlig anderes, da der heimlichen Beobachtung an dieser Stelle ein entscheidender Punkt fehlt, nämlich das heimlich zu tun. Da genau diese Heimlichkeit den Voyeurismus ausmacht, würde ein Voyeur nicht mehr erregt werden. Der Voyeur, der andere nackt beobachtet, tut in der Regel also alles, um nicht gesichtet zu werden. Wenn es zum Beispiel nicht möglich ist, während des Beobachtens zu masturbieren, macht es der Voyeur erst im Anschluss. Hat ein Voyeur jemanden beim Bumsen beobachtet und steht zum Beispiel auf der Straße, so zieht er sich anschließend zurück, um sich selbst zu befriedigen. Ein wenig klischeebehaftet, aber durchaus nicht selten ist es, die Nachbarin nackt beobachten zu wollen. Ferngläser oder ähnliche Hilfsmittel werden hierbei häufig verwendet. In der Sicherheit des eigenen Zuhauses fühlen sich viele Voyeure nämlich gut aufgehoben. Andere hingegen genießen den Nervenkitzel in der Öffentlichkeit und wollen Sex heimlich beobachten, während sie masturbieren.

Wer gehört zur Gruppe der Voyeure?

Der Mann mit Fernglas ist wohl das erste Bild, welches uns allen bei diesem Thema einfällt. Doch tatsächlich gibt es ebenso viele weibliche Voyeure wie männliche. Weibliche Spanner sind eventuell nicht so auffällig, weil viele Menschen das typische Bild des Mannes im Kopf haben.

Voyeuristen können Frauen und Männer sein

Allerdings haben ebenso viele Frauen schon einen Mann beim Sex beobachtet. In entsprechenden Internetforen bekennen sich viele Frauen ganz offen zu ihrer voyeuristischen Veranlagung. Sie sprechen offen darüber, diskutieren über diesbezügliche Themen und tauschen sich rege aus. Auch Erfahrungen in Swingerclubs werden geschildert. In einer solchen Umgebung besteht oft die Möglichkeit, andere beim Geschlechtsverkehr oder bei anderen sexuellen Handlungen zu beobachten. Da dieser Umstand jedoch eigentlich bekannt ist, tut sich die Frage auf, inwiefern diese Beobachtungen noch als voyeuristisch zu bezeichnen sind. Schließlich handelt es sich hier nicht unbedingt um ein heimliches Beobachten. Natürlich ist vieles in der Szene auch Auslegungssache. Wer also voyeuristische Züge an den Tag legt und gerne mehr oder weniger heimlich beobachtet, bezeichnet sich als Voyeur, obgleich die Definition vielleicht etwas anderes sagt.

Definition Cuckolding

Widmen wir uns nun einmal dem weniger bekannten Begriff. Was ist eigentlich Cuckolding? Beim Cuckolding werden ebenfalls Menschen beim Sex beobachtet. Allerdings geschieht dies in völlig anderer Form als beim Voyeurismus. In Ehen und Partnerschaften sorgt der Mann als Cuckold dafür, dass die Frau als Hot Wife möglichst viele, wechselnde Geschlechtspartner hat. Er schaut dann seelenruhig zu, wie ein anderer Mann seine Liebste befriedigt. Keinesfalls handelt es sich hierbei um Fremdgehen oder um eine offene Beziehung. Der meistens devot veranlagte Mann kommt erst so richtig in Fahrt, wenn er seine Frau beim Sex beobachten kann. Was in anderen Beziehungen zum Bruch führen würde, ist beim Cuckolding das Sahnehäubchen der Beziehung und des Sexlebens. Eine Femdom oder FLR-Beziehung aus dem BDSM-Bereich beinhaltet meistens auch Cuckoldsex. 

Die Begrifflichkeit selbst kann aus der englischen Sprache (Cuckoo) oder aus dem Französischen (Coucou) abgeleitet werden. Beide Wörter bedeuten übersetzt Kuckuck und beschreiben das Verhalten von Frauen, die ihren Männern Kinder unterschieben, die nicht ihre sind. Eben genauso, wie es der gleichnamige Vogel macht. Uneheliche Kinder entstehen zwar heutzutage wohl eher selten aus solchen Treffen, doch die Bezeichnung wird immer noch so definiert.

Wo liegt der Reiz des Cuckolding?

Cuckolding ist das bewusste zu sehen beim Sex

Wenn sich unser Partner oder unsere Partnerin mit anderen vergnügt, so kommen normalerweise viele negative Gefühle in uns auf. Biologisch betrachtet ist es jedoch nachvollziehbar, dass Cuckolding immer populärer wird. Der männliche Körper ist darauf konditioniert, leistungsfähiger zu sein, wenn Konkurrenten im Spiel sind. Das Konkurrenzdenken ist etwas, was Männer beim Sex anmacht. Der männliche Körper schüttet fleißig Sexualhormone aus und läuft sozusagen auf Hochtouren. Nachdem der Konkurrent also sein Werk vollbracht hat, kann der Cuckold es gar nicht erwarten, sich auf seine Partnerin zu stürzen. Hat er seine Partnerin beim Vögeln beobachtet, so ist er erst richtig heiß. Der Konkurrenzgedanke selbst sorgt demnach für das gewisse Feuer und die Leidenschaft. Besonders, wenn das Machtgefälle in der Beziehung sehr stark ist, kommen aber noch weitere Gefühle zum Tragen: Die Erniedrigung des Mannes, der teilnahmslos zusehen muss. 

Mit Absicht provozierte Eifersucht und die Ausübung von Macht erregen beide oder teilweise sogar alle drei Protagonisten sehr. Manchmal gibt es aber auch andere Gründe, diese Spielart zu praktizieren. 

Einige Männer leiden unter Erektionsstörungen, haben ein sehr kleines Geschlechtsorgan oder andere Probleme mit dem Körper oder der Sexualität. Der natürliche Ansporn hilft hierbei nicht nur der eigenen Potenz auf die Sprünge, er sorgt gleichzeitig für die ausreichende Befriedigung der Partnerin.

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Begriffe aus dem Cuckolding

Es gibt einige Begriffe, die beim Cuckolding geläufig sind und für bestimmte Personen genutzt werden. Zu diesen gehören:

  • Cuckold, Cucki, Cuck oder Cux bezeichnet den devoten Mann, der beim Sex zuschaut. Auch die wenigen devoten Frauen in dieser Rolle werden so bezeichnet, vermehrt jedoch als Cucki.
  • Hotwife oder Cuckqueen hingegen nennt man die dominante Frau.
  • Der gehörnte Mann meint, dass der Cuckold symbolisch Hörner aufgesetzt bekommt.

Was ist der Unterschied zu Voyeurismus?

Der Unterschied zwischen Voyeurismus und Cuckolding liegt in erster Linie bei den beobachteten Personen. Der Betrachter beim Cuckolding ist ein Mann, der seine Freundin oder gar Ehefrau beim Sex beobachtet. Es besteht also ein Verhältnis und eine tiefe Bindung zwischen diesen beiden Personen. Der Sexualpartner der Frau kann entweder fremd oder bekannt sein. Außerdem geschieht das Beobachten hier im Normalfall nicht heimlich. Gegenüber dem Voyeur hat der Cuckold zudem den Vorteil, dass er im Anschluss Sex mit seiner Partnerin haben kann. Der Voyeur hat schließlich fremde Frauen heimlich beobachtet und muss im Anschluss mit sich selbst vorliebnehmen. Obendrein sind Cuckolds meistens männlich, eine Frau, die ihren Partner beim Sex beobachtet, ist hier eher selten zu finden.

Unterschiede zwischen Voyeurismus und Cuckolding

Verschiedenen Arten des Cuckolding

Der Mann beobachtet beim Sex, das ist klar. Welche Unterschiede und verschiedene Arten des Cuckolding gibt es aber noch? Normalerweise wissen beim Cuckoldsex alle Beteiligten voneinander. Von echtem Voyeurismus kann man also wohl eher nicht sprechen. In einigen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass der Mann aus dem Raum geschickt wird und draußen wartet. In diesen Szenarien wird er zusätzlich erniedrigt, denn die Fantasie in Kombination mit den Geräuschen aus dem Schlafzimmer, lassen Bilder im Kopf entstehen. Diese kurbelt wiederum den Konkurrenzgedanken noch ein wenig mehr an. Andere Paare ziehen es vor, wenn der Mann im Raum ist und seine Frau beim Sex beobachten muss. Um voyeuristische Züge mit in diese Spielart einzubinden, werden einige so richtig kreativ: Versteckt im Schrank, hinter Vorhängen oder im Nebenraum müssen die Männer ihren Frauen beim Sex zusehen. Ein Guckloch oder ein Sichtschacht erleichtern diese Tätigkeit. In einigen Fällen wird dem Liebhaber die Anwesenheit des Mannes auch verschwiegen. Dann agiert der Cuckold tatsächlich als Voyeur, denn der Mann, welcher mit seiner Partnerin im Bett liegt, hat keine Ahnung, dass er beobachtet wird. In einigen BDSM-Beziehungen wird der Cuckold außerdem gefesselt und zum Zuschauen positioniert. Andere Paare gehen in Swingerclubs und praktizieren das Cuckolding einfach dort. Wie und in welcher Form jedes Paar seine Vorlieben auslebt und mit welchen weiteren Spielarten dies kombiniert wird, ist also sehr individuell.

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