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Cuckolding

Für viele Herren wäre es der absolute Alptraum, die eigene Partnerin mit einem anderen Kerl im Bett zu erwischen. Das gilt aber nicht für alle: Manche Männer macht es sogar richtig scharf, wenn sie ihre Frau oder Freundin beim Sex mit einem anderen Mann zusehen. Und genau darum geht es beim Cuckolding. 

Die Beschreibung Cuckold (auch Cux, Cuck oder Cucki) kommt aus der BDSM-Szene. Sie bezeichnet einen Mann, der den intimen Kontakt seiner Partnerin mit anderen Männern als sexuell stimulierend empfindet. Der Cuckold legt in der Regel ein voyeuristisches, devotes oder sogar masochistisches Verhalten an den Tag. Eine Frau, die durch den Sex ihres Partners mit anderen Frauen eine erotische Lust empfindet, wird dagegen als Cuckquean bezeichnet. Das weibliche Pendant zum Cuckold findet sich bereits im 16. und 17. Jahrhundert in der Literatur wieder. Der englische Begriff „quean“ ist hier mit Flittchen oder auch leichtes Mädchen zu übersetzen. 

Das englische Wort Cuckold bedeutet zu Deutsch Hahnrei. Dieser veraltete Begriff steht für einen Mann, der durch das Fremdgehen der Partnerin gedemütigt wird. Mit der Entstehung dieser sexuellen Spielvariante kam auch die Differenzierung zwischen dem typischen heimlichen Fremdgehen und der offen ausgelebten sexuellen Vorliebe innerhalb von Beziehungen.

Das Wort ist aber auch an die englische Bezeichnung Cuck angelehnt, welche sich wiederum vom französischen Coucou ableitet. Beide Ausdrücke bedeuten Kuckuck und meinen im Allgemeinen das Verhalten des Kuckuck-Weibchens. Dieses legt bekanntermaßen die Eier heimlich in fremde Nester und überlässt somit die Brut und Aufzucht anderen Vögeln. Auf den Menschen übertragen entstand so der Begriff Kuckuckskind. Gemeint ist damit also ein Kind, dass durch den Seitensprung einer verheirateten Frau entstand und dem eigenen Ehemann untergeschoben wurde. 

Schon Ende des 13. Jahrhunderts kannte man in Großbritannien den Begriff witting (wissentlich). Dabei geht es um einen Mann, der von einem oder mehreren Liebhabern seiner Frau weiß und diese duldet. Es handelt sich also keineswegs um einen neuen Sex-Trend. Seit 1589 wird der Name Cuckolding für diverse Varianten nicht monogamer Beziehungen genutzt.

Dem meist devot (unterwürfig) veranlagten Cuckold findet man häufig im Femdom-Bereich (Kurzform für female dominance – weibliche Dominanz). Daher wird Cuckolding zum Sammelbegriff des BDSM (Bondage, Dominance, Sadomasochism also Fesseln, Dominieren, Unterwerfen, beide Seiten des Lust-Schmerzes) gezählt. Cuckolding bedeutet also zu genießen, dass man vom Partner dominiert wird. Das ist nicht nur auf sexuelle Handlungen beschränkt, es kann sich auch in alltäglichen Dingen widerspiegeln. Cuckold oder Cuckquean finden es erregend, wenn der Partner einen oder mehrere feste Sex-Partner neben der Beziehung haben. Demütigung hat oft eine antörnende Wirkung auf diese Menschen. 

Dominante Frauen genießen häufig das von beiden Partnern gewollte Machtgefälle (englisch: Power Exchange) sowie die Demonstrationen ihrer Macht über den Mann. Devote Cuckolds empfinden es im Gegenzug oft als besondere Anerkennung, von der Frau Demütigung zu erfahren. In dieser speziellen Liebesform wird das als Wertschätzung, genauer gesagt Aufmerksamkeit angesehen. Im Normalfall gibt es keine Heimlichkeiten in Beziehungen rund um Cuckolding.

Wenn ein Paar Cuckolding auslebt, bedeutet dies keineswegs, dass sie ein unbefriedigendes Sexleben haben oder sich nicht mehr hinreichend lieben. Im Gegenteil: Die ausgewählten festen Sex-Partner neben der Beziehung sind zwar beiden sympathisch, aber die Liebe zueinander wiegt deutlich schwerer. Der beobachtete Sex dient lediglich als Werkzeug, um einander noch mehr sexuelle Befriedigung zu bescheren. Oft haben Paare nach dem Sex mit dem Liebhaber auch noch intensiven Geschlechtsverkehr miteinander. Es ist der Reiz des Verbotenen und gleichzeitig das Vertrauen zueinander, welche das Cuckolding für so manch einen sehr attraktiv macht.

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