Erektion

Mit dem Wort Erektion (vom lateinischen erectio, zu Deutsch: Aufrichtung) beschreibt man eine durch Blutstau herbeigeführte Versteifung und Aufrichtung der Organe, die einen Schwellkörper enthalten. Im Alltag ist mit dem Wort Erektion überwiegend von der Versteifung des männlichen Penis die Rede. Dies erfolgt meist spontan oder infolge von mechanischen oder psychischen Reizen, insbesondere bei sexueller Erregung. Erektionen sind die Voraussetzung für Sex, denn ohne eine Erektion ist Geschlechtsverkehr im herkömmlichen Sinne nicht möglich. Auch beim Anschwellen der weiblichen Geschlechtsorgane, hauptsächlich der Klitoris, spricht man von Erektion. Die weibliche Erektion wird jedoch nicht zwingend benötigt, um Sex zu haben. 

Eine männliche Erektion wird bei sexueller Erregung meistens durch das Erektionszentrum im unteren Rückenmark hervorgerufen. Mittels mechanischer Reizung der Hoden und des Penis kann man aber ebenfalls eine Erektion auslösen. In der Regel ist es die Psyche, welche für Erektionen verantwortlich ist: Sexuelle Erregung wird vor allem durch erotische Vorstellungen, Träume oder Wahrnehmungen verursacht. Gleichermaßen können optische Reize oder Gerüche zur Versteifung des Gliedes führen. Der Längenunterschied zwischen Normalzustand und erigiertem Glied variiert von Mann zu Mann. Im Schnitt kann man von einer zwei- bis vierfachen Ausdehnung in der Länge und einer Verdickung um das Anderthalb bis Dreifache ausgehen.

Wie schon kurz erwähnt, ist ein erigierter Penis notwendig, damit ein Mann eine Frau penetrieren kann. Das Eindringen in die Vagina der Frau ist wiederum relevant für die Fortpflanzung. Allerdings können Befruchtungen unter besonderen Umständen auch ohne Erektion und vaginalen Geschlechtsverkehr stattfinden.

Laien verwechseln häufig die Erektionsfähigkeit mit der umgangssprachlichen Manneskraft. So wird die Potenz oft sogar mit der Reproduktionsfähigkeit gleichgestellt. Im Allgemeinen wird die Qualität der Erektion zudem als Zeichen von Jugendlichkeit und Vitalität betrachtet. Zu Erektionen sind allerdings bereits Föten im Mutterleib fähig, ebenso wie Säuglinge. Beim gesunden Mann funktionieren die Schwellkörper bis ins hohe Alter und Erektionen treten meist das gesamte Leben über auf. Dies geschieht besonders häufig im Schlaf, während der sogenannten REM-Phasen. Daher wachen Männer oft mit einer morgendlichen Erektion auf. Orgasmen mit oder ohne Samenerguss treten ebenfalls während des Schlafens auf (feuchte Träume), ihnen gehen aber nicht immer Erektionen voraus. Selbst Tote können in seltenen Fällen durch passiven Blutstau eine als postmortale Erektion bezeichnete Versteifung des Penis haben.

Der Mechanismus hinter einer Erektion beim Mann sieht wie folgt aus: Die im Glied befindlichen Schwellkörper füllen sich mit Blut, die sogenannten Sperrarterien verhindern den sofortigen Rückfluss dieses Blutes. Ein Muskel namens Musculus ischiocavernosus verstärkt zusätzlich die Erektion in der finalen Versteifungs-Phase. Er übt Kompression auf die Basis der Schwellkörper aus, welche in der Folge den stark erhöhten Blutdruck innerhalb der Schwellkörper aufrechterhält. Der Muskel hemmt also mittels Kompressionsarbeit den venösen Blutrückfluss, sodass eine Erektion selbst über mehrere Stunden erhalten bleiben kann. Bei Erektionen von Penis und auch Klitoris spielen neben bestimmten sinnlichen Wahrnehmungen bzw. Reizungen also auch körpereigene und sehr komplexe Prozesse eine große Rolle. 

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