In flagranti
Die Wortgruppe in flagranti bedeutet so viel wie auf frischer Tat. Wenn man jemanden zum Beispiel beim Sex mit einer anderen Person in flagranti erwischt wird, bedeutet dies, man hat denjenigen auf frischer Tat ertappt. Sozusagen im Moment des Geschehens. Der Ursprung dieser Redensart kommt aus dem Lateinischen, wo es genau genommen in crimine flagranti heißt. Wortwörtlich ist dies mit, solange das Verbrechen noch brennt zu übersetzen, da man diese Aussage früher vorrangig im Zusammenhang mit Straftaten äußerte. Im Englischen ist der Begriff flagrante delicto noch heute geläufig, wenn es um Straftaten geht. Übersetzt werden kann diese Bezeichnung mit: das brennende Verbrechen.
Im Laufe der Sprachentwicklung und mit dem immer häufigeren Auftreten von Redewendungen im Alltag, wurde die Bezeichnung in flagranti hierzulande auf verschiedenste Situationen angewendet. Wie am obigen Beispiel erläutert, sprechen wir oft von in flagranti im Zusammenhang mit Fremdgehen. Wenn sich also jemand in einer festen Beziehung befindet und der jeweilige Partner live beim Fremdgehen erwischt wird, spricht man von, in* flagranti* erwischt*.* Weiterhin kommt die Bezeichnung zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn jemand ein Techtelmechtel unter Kollegen entdeckt oder eine bislang geheime Affäre beobachtet. Angewendet werden kann in flagranti also auf fast alle Seitensprünge oder Affären. Darüber hinaus wird die Formulierung aber auch noch anderweitig gebraucht. Beispielsweise spricht man auch von in flagranti, wenn es darum geht, einen Dieb auf frischer Tat zu ertappen.
Weiterhin gibt es einige Synonyme, die die Bezeichnung umschreiben. Dazu gehört:
- jemanden (unangenehm) überraschen
- unvorbereitet antreffen
- hereinplatzen
- ohne Anmeldung erscheinen
- hereinschneien
- überrumpeln
Oft sagt man statt in flagranti zudem auch: Ich habe sie oder ihn bei etwas geschnappt, erwischt, unerwartet entdeckt, abgefangen oder überführt. In flagranti und alle anderen Redewendungen haben demnach immer den totalen Überraschungseffekt gemeinsam. Dieser bezieht sich häufig, wenn auch nicht immer, auf alle Beteiligten einer „Inflagrantie-Szenerie“.