Injakulation
Bei der Injakulation kommt ein Mann ganz bewusst zum Orgasmus, ohne dabei zu ejakulieren. Das Wort ist eine parallele Wortbildung zum lateinischen „eiaculare“, zu Deutsch herausschleudern. Während beim Ejakulieren das „e“ für „ex"- also hinaus steht, wird durch die Vorsilbe „in“ deutlich, dass bei der Injakulation der Samenerguss innerlich stattfindet. Man könnte auch vom trockenen Orgasmus sprechen. Die Injakulation hat ihren Ursprung in der Esoterik, wo Sex-Praktiken darauf ausgelegt sind, sich noch intensiver anzufühlen und die körperliche Vereinigung zu „zelebrieren“. Der trockene Orgasmus soll länger dauern als ein gewöhnlicher Orgasmus und sich außerdem noch besser anfühlen. Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür bisher jedoch nicht. Um die Verlängerung des Orgasmus zu erreichen, muss man sich ein wenig mit der Anatomie des Mannes und den organischen Vorgängen beim Sex auskennen. Der sogenannte PC-Muskel (lateinisch Musculus pubococcygeus, zu Deutsch Schambein-Steißbein-Muskel) befindet sich im Beckenboden. Durch Anspannung des PC-Muskels sollen nach einiger Zeit der Übung sowohl der Orgasmus als auch die Ejakulation kontrollierbar werden. Das ist möglich, weil dieser Muskel bei Anspannung den Eingang des Samenleiters abdrückt und somit das Herausspritzen der Samenflüssigkeit verhindert wird. Es kann vorkommen, dass der Samen dann zurück in die Samenblase läuft. Dies ist gesundheitlich unbedenklich, sofern man nicht ausschließlich die Injakulation praktiziert und gelegentlich ejakuliert.
Die beste Übung zur Stärkung des Muskels ist das gelegentliche Anspannen des Beckenbodens beim Urinieren. Dabei soll versucht werden, den Muskel so stark zu kontrahieren, dass der Harnstrahl unterbrochen wird. Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Trick, um das herkömmliche „Kommen“ zu unterdrücken. Dabei handelt es sich um einen bestimmten Griff. Der als „Sächsischer Griff“ bezeichnete Finger-Druck, muss am Genitalpunkt, also genau zwischen Hodensack und Anus, ausgeübt werden. Den genauen Spot zu finden, erfordert ein wenig Übung. Zu erkennen ist dieser an einer leichten Vertiefung, die man auch ertasten kann. Generell ist die Injakulation leichter zu erreichen, wenn die Partnerin den Druck auf diesen sensiblen Spot mit Mittel- oder Zeigefinger ausübt. Wenn Männer die Injakulation anstreben, wird zusätzlich auch mentales Training empfohlen. Es erfordert nämlich Willenskraft und Selbstkontrolle, welche man während des Kommens meist nicht so gut beeinflussen kann. Demnach sind selbst ein trainierter PC-Muskel und der sächsische Griff in Kombination keine Garanten für das Gelingen des trockenen Orgasmus.
Obwohl kein Samenerguss im herkömmlichen Sinne stattfindet, ist die Injakulation als Verhütungsmethode denkbar ungeeignet. Zum einen ist nicht garantiert, dass der trockene Orgasmus jedes Mal gelingt (selbst bei erfahrenen Männern). Zum anderen tritt fast immer schon vor dem eigentlichen Samenerguss ein wenig Sperma aus. Schon diese kleine, als „Lusttropfen“ bezeichnete Menge kann zur Befruchtung der weiblichen Eizelle führen.