Kondom

Es gibt zwei Arten von Kondomen. Zum einen gibt es äußere Kondome, die über den erigierten Penis gestreift werden. Diese werden als männliche Kondome, Präservative oder Überzieher bezeichnet. Zum anderen gibt es seit den 1980er-Jahren auch Kondome für Frauen, die in der Vagina getragen und als Femidom bezeichnet werden. Beide Kondom-Arten können vor Geschlechtskrankheiten und Empfängnis schützen, sofern sie beim vaginalen, analen und oralen Sex richtig verwendet werden. Kondome sind also eine Barriere-Methode der Empfängnisverhütung, weil sie verhindern, dass die Spermien auf die Eizelle treffen. Ein Kondom bildet eine undurchdringliche Schicht für das Sperma und so wird eine Schwangerschaft verhindert. Kondome sind zudem die einzige Verhütungsmethode, die gleichzeitig eine Schwangerschaft verhindern und vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) schützen können. Ebenso wenig können Bakterien und Viren die Barriere nicht durchdringen, was Kondome zu dem wichtigsten Element von Safe Sex macht. In ihrer Verpackung werden Kondome mit einer speziellen Flüssigkeit, die Spermien abtötet, feucht gehalten.

Kondome für Männer gibt es übrigens schon seit vielen Jahrhunderten. Zuerst wurden sie aus Schafsdärmen oder Blasen einer Ziege gefertigt. Besonders für den Schutz vor Syphilis waren solche tierischen Produkte schon um 1550 verbreitet. 1855 wurde dann die ersten Kondome aus vulkanisiertem Kautschuk (Gummi) hergestellt. Es hatte oben einen dünnen Zipfel, Reservoir genannt, in dem die ejakulierten Spermien Platz fanden. Die ersten Kondome wurden außerdem noch mehrfach verwendet, aber schon bald entwickelte sich das Kondom zur einmaligen Benutzung. In den letzten 100 Jahren eroberte das Kondom die ganze Welt und bekam neue Farben, Größen und Geschmäcker. Die Standardgröße beträgt 49–55 Millimeter, es gibt aber auch Sondergrößen und verschiedene Stärken. Weiterhin können Kondome mit Noppen oder ohne, gerillt oder glatt erworben werden. Die Rillen und Noppen auf dem Kondom sollen für ein schöneres Gefühl beim Sex sorgen.

Der Schutz, den ein Präservativ bietet, steht und fällt mit der Anwendung. Wenn es perfekt angewendet wird, ist der Schutz sehr hoch, aber es gibt einige Fehlerquellen, die den Schutz stark reduzieren können. Oft wird das Kondom zum Beispiel zu spät angelegt, also nachdem es bereits Körperkontakt mit dem Penis gab. Das Problem dabei ist, dass sich bereits vor der Ejakulation schon Spermien oder Keime am Penis befinden können. Folglich sollte die korrekte Anwendung immer wieder erklärt und geübt werden. Es ist zudem wichtig, Kondome korrekt zu lagern, da zu viel Hitze oder Frost das Latex porös werden lassen. Öl und Vaseline können Kondome ebenfalls beschädigen und durchlässig machen, deshalb sollten beim Sex mit Kondomen nur spezielle Gleitmittel verwendet werden. Diese haben außerdem oft eine zusätzliche Spermizid-Wirkung. Präservative werden übrigens oft von der Aids-Hilfe, Pro Familia und anderen Organisationen kostenlos verteilt. Erhältlich sind Kondome in Supermärkten, Drogerien und Apotheken. In vielen Toiletten in Clubs und an Bahnhöfen etc., gibt es darüber hinaus Kondomautomaten, an denen man 24 Stunden am Tag Kondome bekommt.

  • Weltweit werden statistisch gesehen 380 Kondome pro Sekunde benutzt.
  • Beim Dehnungstest werden Kondome zur Qualitätsüberprüfung auf ein Volumen von 18 Litern aufgeblasen.
  • Das deutsche Wort des Jahres 1987 war Kondom.
  • Seit 2017 gibt es in Deutschland bei Sex mit Prostituierten eine Kondompflicht.
  • Eine Kondompflicht beim Dreh von Pornofilmen gibt es in Frankreich und Los Angeles.

 

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