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Unfruchtbar

Unfruchtbarkeit liegt dann vor, wenn ein Paar trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs nicht schwanger werden kann. Etwa 84 Prozent der Paare werden innerhalb eines Jahres auf natürliche Weise schwanger, wenn sie regelmäßig alle zwei bis drei Tage ungeschützten Sex haben. Etwa eins von sieben Paaren hat dagegen Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Man spricht dann von Sterilität oder Infertilität des Paares. Diese kann durch medizinische Probleme der Frau, des Mannes oder auch von beiden Partnern verursacht werden. Unfruchtbarkeit bei Frauen wird in vielen Fällen durch Probleme beim Eisprung verursacht. Einige Störungen führen dazu, dass überhaupt keine Eizellen freigesetzt werden, während andere die Freisetzung von Eizellen nur während einiger Zyklen verhindern. Ovulationsprobleme können zum Beispiel infolge von Schilddrüsenproblemen auftreten. Probleme mit dem Zervixschleim sowie Endometriose sind weitere Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Weiterhin können die Nebenwirkungen einiger Medikamente die Fruchtbarkeit negativ beeinträchtigen. Die Empfängnisfähigkeit kann demnach zum Beispiel erschwert werden, wenn man Ibuprofen oder Aspirin in hoher Dosierung und über einen langfristigen Zeitraum einnimmt. Auch eine Chemotherapie und illegale Drogen wie Marihuana und Kokain können die Fruchtbarkeit ernsthaft beeinträchtigen und den Eisprung erschweren. Die Fruchtbarkeit von Frauen nimmt ab dem 30. Lebensjahr bis zu den Wechseljahren stetig ab, nach den Wechseljahren sind alle Frauen dann unfruchtbar.

Bei Männern ist eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit eine schlechte Sperma Qualität. Mögliche Faktoren von abnormalem Sperma sind zu wenige Spermien oder Spermien, die sich kaum bewegen. Weil die Hoden Sperma produzieren und speichern, kann die Qualität des Spermas ernsthaft beeinträchtigt werden, wenn sie beschädigt sind. Vorerkrankungen wie Hoden Infektionen, Hodenkrebs oder Hoden Verletzungen können deshalb mögliche Ursachen für Unfruchtbarkeit sein. Zusätzlich können bestimmte Arten von Medikamenten manchmal Probleme mit der Fruchtbarkeit bei Männern verursachen. Dazu gehören unter anderem anabole Steroide, Chemotherapie und ebenfalls Drogen wie Marihuana und Kokain. Bei Männern verschlechtert sich die Spermienqualität allerdings erst ab dem 40. Lebensjahr. Gleichermaßen nehmen Erektionsstörungen in diesem Alter zu. Gesunde Männer können jedoch bis ins hohe Alter fruchtbar bleiben. So gibt es beispielsweise einige Männer, die mit über 100 Jahren noch Väter wurden. Wenn bei keinem der beiden Partner eine organische Ursache gefunden werden kann, spricht man von einer ungeklärten Unfruchtbarkeit. Dieses Phänomen trifft auf etwa 25 Prozent aller Fälle zu.

Wer dennoch Kinder bekommen möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten. Es gibt dabei drei verschiedene medizinische Arten von Kinderwunschbehandlungen: Medikamente, chirurgische Eingriffe und assistierte Befruchtung. Zuerst sollten Paare aber eine Zeit lang den Zyklus genau beobachten und ihre Lebensweise positiv verändern. Ein gesunder Lebensstil erhöht nämlich die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft. Alkohol, Rauchen und Stress sollten von beiden Partnern vermieden werden. Danach wird der Arzt Untersuchungen vornehmen und die der Diagnose entsprechende medizinische Sterilitätsbehandlung beginnen. Gängige Fruchtbarkeitsmedikamente fördern den monatlichen Eisprung von Frauen, die nicht regelmäßig oder gar nicht ovulieren. Es gibt zudem verschiedene Arten von chirurgischen Eingriffen bei Frauen, die zur Abklärung von Fruchtbarkeitsproblemen und zur Unterstützung der Fruchtbarkeit eingesetzt werden können. Wenn unter anderem die Eileiter verstopft oder vernarbt sind, kann eine Operation erforderlich sein, um sie zu reparieren. Die Laparoskopie wird häufig zur Behandlung von Endometriose eingesetzt. Bei Männern kann eine chirurgische Entnahme von Spermien durchgeführt werden, wobei etwaige entnommene Spermien eingefroren, und für eine spätere Verwendung aufbewahrt werden. Zur assistierten, oder auch künstlichen Befruchtung gehören die intrauterine Insemination (IUI), die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) und die In-Vitro-Fertilisation (IVF). Erstere findet im Körper der Frau statt, während bei den beiden anderen Methoden die Eizelle im Labor befruchtet und dann in die Gebärmutter eingesetzt wird. In Deutschland werden die Kosten für drei künstliche Befruchtungen zwischen den Patienten und der Krankenkasse geteilt. Eine IVF-Behandlung kostet ungefähr 3000 €, während ICSI über 4000 € kostet.

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