Wachsspiel
Wie der Begriff schon sagt, handelt es sich bei Wachs-Spielen um die Verwendung von Kerzenwachs beim Vorspiel oder auch während des Geschlechtsverkehrs. Seit wann heißes Kerzenwachs in den Sex eingebunden wurde, ist nicht genau belegt. Bis vor einigen Jahren galt das Wachsspiel als eine Spielart, welche fast ausschließlich in der BDSM-Szene Anwendung fand. Mittlerweile finden immer mehr Paare Gefallen an dem leichten Schmerz, den die Wachstropfen beim Auftreffen auf der Haut hervorrufen. Es sind jedoch längst nicht alle Kerzen für Wachsspiele geeignet. Die üblicherweise im Handel angebotenen Kerzen haben einen sehr hohen Schmelzpunkt von über 60 °C, wodurch schmerzhafte Verbrennungen entstehen können. Die bei Fetisch-Spielen recht häufig verwendeten Grabkerzen werden beim Abbrennen zwar nicht ganz so heiß, sind für Anfänger jedoch ebenfalls ungeeignet. Viele Menschen möchten dem Partner im Bett ja keine wirklich schlimmen Schmerzen zufügen, sondern eher neue Reize ausprobieren. In Erotik-Geschäften und im Online-Handel sind genau für diesen Zweck konzipierte, spezielle Kerzen mit besonderen Wachsmischungen erhältlich. Sie haben einen wesentlich niedrigeren Schmelzpunkt, wodurch das Wachs zwar flüssig, aber nicht zu heiß wird. Neben dem erregenden Gefühl, welches die Wachstropfen auf der Haut hervorrufen, hinterlassen die Wachsmischungen einen öligen Film auf der Haut. Viele Paare nutzen diesen Effekt gerne für sinnliche Massagen, da kein zusätzliches Massageöl benötigt wird.
Bevor man mit einem Wachsspiel beginnt, sollte man jedoch ein paar Punkte beachten. Zum einen müssen sich beide Partner vertrauen, ganz besonders, wenn man nicht auf die eigens hierfür produzierten Kerzen zurückgreift. Außerdem sind bestimmte Körperbereiche Tabu. Dazu gehören alle Körperöffnungen und Schleimhäute. Je nach Empfinden und Erfahrung können weitere Zonen ausgeschlossen werden, die in der Regel der jeweilige Partner benennt. Die Wünsche des mit Wachs begossenen Partners sollten unbedingt respektiert werden. Es ist zudem empfehlenswert, jene Hautpartien, die man ins Wachsspiel einbeziehen möchte, vorher zu rasieren. Sonst kann selbst das Spezialwachs recht hartnäckig an den Haaren kleben bleiben und schwer zu entfernen sein. Neulingen auf dem Gebiet wird zudem empfohlen, vor dem Wachsspiel etwas Hautcreme auf besonders empfindlichen Stellen wie Brustwarzen und Vulva aufzutragen. Dadurch wird die Haut zusätzlich geschützt und das Wachs lässt sich später noch leichter ablösen. Am einfachsten funktioniert die Entfernung des Wachses grundsätzlich unter der lauwarmen Dusche. Ebenfalls vor Beginn des Wachsspieles, sollte man unbedingt an ein oder zwei weniger empfindlichen Stellen testen, für wie heiß man das Wachs empfindet. Durch mehr oder weniger Abstand zwischen der Kerze und dem Körper lässt sich die Wachstemperatur ein wenig regulieren. An die sehr sensiblen und intimen Regionen sollte man sich besser ganz langsam herantasten. Zudem sollte der Raum- oder Möbelbereich, in dem man Wachsspiele machen möchte, entsprechend geschützt werden. Denn das Wachs hinterlässt ölige Flecken auf Textilien, die nur aufwendig zu entfernen sind. Wer am Wachsspiel Gefallen gefunden hat, und es gerne öfter in sein Liebesspiel einbauen möchte, entscheidet sich daher oft für die Anschaffung eines Latex-Lakens. Diese können ohne Probleme rückstandslos von allen Flüssigkeiten sowie auch vom Wachs befreit werden.
Für Wachsspiele gibt es – wie für alle Spielarten beim Sex – keine festgelegte Vorgehensweise. Es ist erlaubt, was beiden Beteiligten gefällt. Wichtig zu wissen ist Folgendes: Einzelne Tropfen verursachen nur einen minimalen, leicht tolerierbaren Schmerz. Die Ansammlung einer größeren Menge geschmolzenen Wachses an derselben Stelle verursacht natürlich auch mehr Hitze. Besonders beliebt ist es bei vielen Menschen, sich von den Innenseiten der Arme und Schenkel zu den erogenen Zonen vorzuarbeiten. Abschließen wird das Wachs dann auf die Brustwarzen, Gesäß, den Penis oder die Vulva getropft.