Yohimbin

Bei Yohimbin handelt es sich um eine überwiegend in der Rinde und den Blättern des Yohimbe-Baumes vorkommende, natürliche Substanz. Das Indolalkaloid Yohimbin kann darüber hinaus in den Wurzeln verschiedenster Schlangenwurz-Arten gefunden werden. Das meist zu Pulver verarbeitete Yohimbin kommt in Tabletten- oder Kapselform zur therapeutischen Behandlung von Erektionsstörungen zum Einsatz. Auch bei Frigidität (sexuelle Unlust) kann Yohimbin angewendet werden. Früher wurde damit zudem Bluthochdruck behandelt, heute aber nicht mehr. Der bis zu 30 Meter hohe, immergrüne Yohimbe-Baum wächst vorrangig in den tropischen Wäldern des afrikanischen Kongo, Nigeria und Kamerun. Optisch erinnert der auch in Asien vorkommende Baum an unsere deutsche Eiche. In Afrika wird vor allem die Rinde des Yohimbe-Baums schon immer als potenzförderndes Mittel verwendet. In den vielen afrikanischen Sprachen bedeutet Yohimbin unter anderem Liebesbaum, Potenzrinde, Lustholz oder Potenzholz. Die ethnobotanische Literatur weist Yohimbin als Halluzinogen (psychoaktive Substanz) aus, da es – besonders bei hoher Dosierung – leichte bis mittelstarke Sinnestäuschungen hervorrufen kann. Hauptsächlich genutzt wird die Substanz jedoch wegen seiner gefäßerweiternden Wirkung, welche sich hauptsächlich auf die Geschlechtsorgane auswirkt. Yohimbin kann die Blut-Hirn-Schranke sehr rasch überqueren und durch zentrale Mechanismen die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöhen. Eine leicht betäubende Wirkung konnte ebenfalls festgestellt werden. 

Neben der Einnahme von Kapseln oder Presslingen kann Yohimbin auch als Tee konsumiert werden. Es wird empfohlen, etwa 20 Gramm Yohimbe-Rinde zu zerkleinern und mit 500 ml kochendem Wasser aufzugießen. Das Gemisch soll gut 20 Minuten leicht köcheln, bevor man es abkühlen lässt. Nach dem Abseihen kann der Tee dann getrunken werden. Eine weitere Konsummöglichkeit ist das Rauchen von aphrodisierenden Kräutermischungen mit Yohimbin-Anteil. Ebenfalls als klassische Darreichungsform ist die Yohimbin-Tinktur bekannt, welche lokal auf intakte Hautpartien aufgetragen werden kann. Die Dosierung von Yohimbin-Tropfen, Pulver oder Tabletten und Kapseln sollte unbedingt mit einem Mediziner abgeklärt werden! Bei zu hohen Dosen kann es nämlich zu äußerst unangenehmen und sogar gefährlichen Nebenwirkungen kommen. Zu den eher häufigen Nebenwirkungen gehören: Übelkeit, Kopfschmerzen, Unruhe, innere Angst, Schlafstörungen, Reizbarkeit und erhöhter Harndrang. Diese Nebeneffekte werden in ein bis zehn Prozent der Fälle beobachtet. Gelegentlich, also in 0,1 bis 1 % aller Fälle treten Nervosität, Appetitlosigkeit, Schwindel, Magenbeschwerden, Erbrechen, Durchfall, Zittern, vermehrtes Schwitzen, Frösteln und Herzklopfen auf. Bei extremer Überdosierung kann es neben einer Dauererektion zu Atemlähmungen kommen, was sogar lebensbedrohlich werden kann! Nebenwirkungen werden je nach Darreichungsform ab ca. 30 Minuten nach dem Konsum beobachtet.

Die Therapie von Erektionsstörungen sollte daher immer mit einem Urologen abgestimmt werden. Sowohl bei psychisch als auch körperlich bedingten Potenzproblemen hat sich Yohimbin in vielen Fällen zumindest als teilweise hilfreich erwiesen. Ein Unsicherheitsfaktor bezüglich des Therapieerfolgs ist jedoch die recht stark variierende Bioverfügbarkeit in Yohimbin-Wurzeln, sie liegt zwischen sieben und 87 Prozent. Eine Therapie mit Yohimbin erfolgt im Normalfall über einen Zeitraum von etwa zwei bis zehn Wochen.

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